Notfälle beim Hund

Notfälle beim Hund sollten jedenfalls rasch erkannt und behandelt werden. Je schneller der Vierbeiner Hilfe bekommt, desto besser kann ihm geholfen werden und auch die Chance, wieder gesund zu werden, ist höher.

Doch woran erkennt man eigentlich einen Notfall? Und was sollte man für den Hund generell immer Zuhause haben? Diese Fragen und noch mehr haben uns Mag. Malle und Mag. Oberbacher aus der Tierarztpraxis Stammersdorf in Wien beantwortet.

 

Woran erkennt man einen Notfall, bei dem man auf jeden Fall den Tierarzt aufsuchen sollte?

Eigentlich jede Veränderung, die man bei seinem Tier bemerkt, deren Ursache man nicht kennt bzw. nicht selbst lösen kann.

 

Gibt es Verletzungen oder bestimmte Probleme, die im Herbst und Winter öfters auftreten?

Ballenverletzungen durch Eis/Schnee und Salz
Gastritis und Halsentzündungen z.B. durch Schneefressen
Vergiftungen durch Kakaopulver/Schokolade (Theobromin), Birkenzucker (Xylit) sowie Weihnachtsbäckereien, Schoko-Nikoläuse und vieles mehr

 

Gibt es sonst noch Mittel, die für den Hund lebensgefährlich sein können?

Unzählige! Aber natürlich gilt es besonders in der Küche sowie auch im Freien auf Lebensmittel zu achten, die für den Hund gefährlich werden können. Dazu zählen beispielsweise roher Zwiebel, Knoblauch, Lauch oder auch rohe Kartoffel, Avocado, Weintrauben, Obstkerne, Macadamia Nüsse, Coffein, schwarzer Tee, Tabak. Aber auch verdorbene oder kontaminierte Lebensmittel sollte der Hund nicht aufnehmen.

Auch die Aufnahme von Giften, wie Ratten- oder Mäusegift, Drogen und vieles mehr, können für den Hund lebensgefährlich sein.

Es gibt auch humane Medikamente, die für Hunde gefährlich sind, wie z.B. Ibuprofen

 

Im Internet wird oft empfohlen dem Hund Sauerkraut zu geben, wenn er beispielsweise spitze Gegenstände gefressen hat. Sollte man dem Hund in so einem Fall immer Sauerkraut geben?

Sauerkraut kann ein guter Tipp sein, aber es kommt auf den gefressenen Gegenstand (Fremdkörper) an. Es ist allerdings meist sicherer eine Untersuchung beim Tierarzt durchführen zu lassen, wo dieser dann entscheiden kann, ob man den Hund noch erbrechen lassen sollte, oder auch eine weiterführende Bildgebung sinnvoll ist.

 

 

Notfall Hund

Foto: shutterstock

Was darf in einer guten Hausapotheke für den Hund auf keinen Fall fehlen?

Abgesehen von Krallenschere, Zeckenzange und Verbandsmaterial ist es sinnvoll Desinfektionsmittel (z.B. Octenisept bei oberflächlichen Wunden), Ohrenreiniger, Ballenpflege (v.a. im Winter), Medikamente gegen Ektoparasiten (Zecken, Milben, Flöhe) sowie gegen Durchfall immer in der Hausapotheke haben.

Alles andere sollte auf das Tier und seine individuellen Bedürfnisse mit dem Tierarzt gemeinsam abgestimmt werden.

 

Gibt es bestimmte Medikamente, die man sicherheitshalber zuhause haben sollte?

Notfallmedikamente sind fast immer rezeptpflichtig, daher ist es in diesem Fall das Beste zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen, der dann mit der richtigen Behandlung und in der richtigen Dosierung beginnen kann.

 

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